Weilnböck Sandra - Matz

Darstellung

Köchin, Schneiderin, Medica

Vorstellung

Matz Arzetinne
Matz Arzetinne

Ich heiße Matz und werde Matz Arzetinne oder Matz, Suister de Gerolt genannt.

Ich wurde am 4. Oktober 1235 in Lintze als Tochter freier Eltern geboren. Da mein Vater ein angesehener Wirt im Gasthaus zur Donau war, konnte er mir den Besuch der städtischen Schule ermöglichen, damit ich lesen, schreiben und rechnen lernen konnte. Von Kindestages an half ich fleißig im Gasthaus mit. 

 

Nun gibt es für die fiktive Matz zwei mögliche Charakterentwicklungen:

1) Mit 14 heiratete ich einen Händler, der sich sehr erfolgreich im Salzgeschäft tätigt zeigte. Ich war daher oft mit ihm zwischen Bad Ischl und Böhmen unterwegs. Nach nicht einmal zwei Jahren Ehe kam mein Gatte auf einer Handelsreise durch Räubershand ums Leben. Im Jahre 1253 des Herrn nahm sich der Wanderarzt Christoph Arzet meiner an. Ich unterstütze ihn nun in Hausarbeitsdingen. Es gibt immer etwas zu tun: vom Ausbessern der Kleidung und Ausrüstung angefangen bis zum Zubereiten von Speisen. Ich lebe nun mit meinem Mann Wernhard Arzet in Lintze. Da wir ein Haus unser Eigen nennen können gehören wir zu den Burgaere Lintze.

 

2) Mit 14 ermöglichte mir mein Vater das Studium der Medizin in Salerno.  Nachdem ich 3 Jahre Logik und 5 Jahre Medizin erfolgreich studiert hatte und mein Praxisjahr abgeschlossen hatte, heiratete einen dort ansässigen Medicus. Da dieser auf einem Krankenbesuch in den Amalfitaner Bergen abstürzte, packte ich mein Hab und Gut und kam zurück nach Lintze als Medica. Da das Haus meines Vaters noch immer in meinem Besitz steht, gehöre ich zu den Burgaere Lintze.

Schwanger am Markt in Enns
Schwanger am Markt in Enns

Wir befinden uns darstellerisch in einer turbulenten Zeit zwischen dem Streben nach Macht auf Seiten des  Passauer Bischofs und dem Kampf um die Krone durch König Ottokar.

 

Ich find es einfach spannend in die Geschichte einzutauchen und die Details herauszuarbeiten. Vor allem der Umschwung innerhalb der Stände - das Aufstreben des Bürgertums und die sich verändernde Stellung der Ritter lässt unseren Darstellungsrahmen sehr lebendig und interessant werden.

 

Ich esse und koche sehr gerne, desshalb finde ich den Aspekt der mittelalterlichen Küche spannend. Eventuell lässt sich dies für mich später noch weiter ausbauen und alle profitieren kulinarisch davon. Da es neben Herd auch noch etwas anderes geben muss, beschäftige ich mich zudem mit Schneiderei.

 

 

Fromme Bürger
Fromme Bürger

Aufgrund der Tatsache, dass der Name Sandra 1260 noch nicht schriftlich belegt ist, habe ich mich entschieden meinen Living History Charakter mit dem damaligen belegten Lintzer Modenamen Matz zu versehen. Bis zum 17. Jhdt. gab es noch keine geregelten Nachnamen, so bestehen für mich als Frau des Arztes, beziehungsweise als Schwester des Baumeisters mehrere Möglichkeiten meine Zugehörigkeit anzugeben.

Da Linz an der Hauptstraße des Salzhandels nach Böhmen lag, und ich eine Rechtfertigung für die vielen Gewürze suchte, mit denen ich meine mittelalterlichen Gerichte verfeinere, war die Wahl des Kaufmanns (als Frau eines solchen) und Tochter eines Wirts (angesehene reiche Bürger) naheliegend. Der Umstand mit 26 erst das erste Kind zu bekommen ist zwar in heutiger Zeit durchaus der Normalfall, im Mittelalter jedoch nur dem Umstand einer fruchtlosen vorhergegangenen Ehe (=Witwe) zuzuschreiben. Ich habe versucht den Lebenslauf meines fiktiven Living History Charakters dementsprechend anzupassen.

 

Im Aspekt der Recherchen beschloss ich meinen Charakter weiter auszubauen/zu splitten. Die Möglichkeit, dass Frauen in Salerno zum Medizinstudium zugelassen waren und diese auch als Medica praktizieren durften reizt mich. Als berühmtestes Beispiel sei hierbei wohl die im 12.Jhdt. tätige Trota hervorzuheben, die sogar selbst an Salerno gelehrt hatte. (Anm.: Laut Gilmore, Greenfield: "The Trotula: A Medieval Compendium of Women's Medicine." Pennsylvania University Press, 2001 ist Trotula vermutlich nur der Name ihres Werkes) Vor allem möchte ich damit auch darauf hinweisen, dass Frauen nicht nur die verfolgten "Kräuterweiber" sondern - dem damaligen Medizinverständnis entsprechend - "richtige studierte Ärztinnen" waren. In diesem Sinne ist die akkurate Darstellung einer Medica um 1260 mein erklärtes Ziel.

Maciejowski-Bibel: Folio 20r
Maciejowski-Bibel: Folio 20r

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